Das Tal der Loire umfasst Schlösser, die zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert gebaut wurden. Sie erzählen von der französischen Renaissance und der klassischen Zeit. Diese königlichen und adligen Residenzen zeigen, wie man damals gebaut und gelebt hat. Man sieht dort kunstvoll geschnitzte Treppen, Galerien über dem Wasser, Wassergräben, Verteidigungstürme und Gärten mit geometrischem Muster. Einige Schlösser wie Chambord oder Chenonceau beeindrucken durch ihre Größe und mutige Baukunst. Andere, wie Azay-le-Rideau oder Villandry, begeistern durch ihre natürliche Umgebung und wiederhergestellte Gärten. In Amboise liegt Leonardo da Vinci, in Blois wechseln sich vier Baustile ab, und in Loches steht ein mittelalterlicher Turm. Jeder Ort zeigt, wie die Könige, Königinnen und Adelsfamilien lebten, die diese Gegend prägten.
Das Schloss verbindet französische Tradition mit Entwürfen, die Leonardo da Vinci inspiriert haben sollen. Im Zentrum steht eine Doppelwendeltreppe, deren zwei getrennte Wendeln sich kreuzen, ohne dass man sich begegnet. Die Anlage erstreckt sich über mehrere Etagen mit Hunderten von Räumen, Kaminen und Türmen. Die Dächer sind von Laternen, Schornsteinen und Zinnen geprägt. Franz I. ließ das Schloss im 16. Jahrhundert errichten, nutzte es aber nur für kurze Aufenthalte zur Jagd. Ein Waldpark umgibt das Gebäude, durchzogen von Wegen und einer Mauer.
Dieses Schloss steht auf einem Bogen mit fünf Bögen über dem Fluss Cher. Katharina von Medici und Diane de Poitiers gaben ihm im 16. Jahrhundert seine Form. Beide Frauen ließen Galerien, Säle und Gärten anlegen, um ihre Macht zu zeigen. Das Bauwerk verbindet die beiden Ufer des Flusses und spiegelt sich im Wasser. Im Inneren verlaufen lange Räume entlang der Arkaden. Die Zimmer sind mit Möbeln, Wandteppichen und Gemälden aus der Renaissance ausgestattet. Die Gärten auf beiden Seiten des Flusses folgen einem geometrischen Plan. Der Ort zeigt, wie Frauen am Hof Einfluss auf Baukunst und Geschmack ausübten.
Villandry ist ein Schloss aus dem 16. Jahrhundert am Ufer des Cher, das vor allem für seine Gärten bekannt ist. Diese Gärten wurden im 20. Jahrhundert nach historischen Vorbildern angelegt und zeigen geometrische Beete auf drei Ebenen. Man findet dort Gemüsegärten mit farbigen Pflanzen, Ziergärten mit Buchsbaumfiguren, Wasserbecken und Terrassen, die sich über sechs Hektar erstrecken. Das Schloss selbst verbindet mittelalterliche und Renaissanceelemente. Die Innenräume sind mit Möbeln und Gemälden aus der Zeit eingerichtet. Vom oberen Garten aus sieht man das gesamte Anwesen und die umliegende Landschaft. Der Ort wird heute noch von den Nachfahren der Familie bewohnt, die ihn im frühen 20. Jahrhundert erworben hat.
Das Château d'Amboise erhebt sich auf einer Kalksteinklippe über der Loire und gehört zu den großen Königsresidenzen der Region. König Karl VIII. wurde hier geboren und ließ im 15. Jahrhundert umfangreiche Umbauten vornehmen. In der Schlosskapelle ruht Léonard de Vinci, der seine letzten Jahre im nahen Clos Lucé verbrachte. Die Terrassen bieten weite Blicke auf den Fluss und die Dächer der Altstadt. Die Innenräume zeigen Möbel und Wandteppiche aus der Zeit der Renaissance. Im Garten stehen alte Bäume und die Reste der mittelalterlichen Befestigungen sind noch sichtbar.
Das Schloss von Azay-le-Rideau wurde im 16. Jahrhundert auf einer künstlichen Insel im Fluss Indre errichtet. Die Fassaden zeigen die charakteristischen Merkmale der frühen französischen Renaissance und verbinden gotische Türme mit italienischen Pilastern. Die Wassergräben umgeben das Gebäude vollständig und schaffen Spiegelungen der Architektur. Im Inneren sind die Räume mit Möbeln aus dem 16. und 17. Jahrhundert eingerichtet. Der Park folgt einem englischen Gartenstil und wurde im 19. Jahrhundert angelegt.
Das Schloss von Blois vereint vier architektonische Stile aus unterschiedlichen Epochen und dokumentiert die bauliche Entwicklung vom 13. bis zum 17. Jahrhundert. Im gotischen Flügel befinden sich die mittelalterlichen Säle, der Flügel Franz I. zeigt ein spiralförmiges Treppenhaus mit Steinornamenten, der Flügel Gaston d'Orléans wurde im klassischen Stil des 17. Jahrhunderts errichtet. Sieben französische Könige bewohnten diesen Palast, in dem sich Staatsräume, Wohngemächer und eine Kapelle abwechseln. Die Fassaden wechseln zwischen Backstein, weißem Tuffstein und Schiefer, während die Innenhöfe einen Überblick über die stilistische Vielfalt bieten.
Dieses Schloss wurde im 17. Jahrhundert erbaut und gehört seit über sechs Jahrhunderten derselben Familie, den Hurault. Die symmetrische Fassade aus hellem Tuffstein zeigt die Architektur der klassischen Epoche. Im Inneren sind die Möbel, Holzvertäfelungen und Tapisserien erhalten geblieben, darunter Wandteppiche der Gobelin-Manufaktur. In den oberen Stockwerken befinden sich Schlafzimmer mit originalen Dekorationen, die zeigen, wie eine adelige Familie im 17. Jahrhundert wohnte. Ein Teil des Schlosses bleibt bewohnt, während die anderen Räume für Besucher geöffnet sind. Der Park im französischen Stil ist von Wäldern umgeben. In den Nebengebäuden wird eine Sammlung von Jagdobjekten und historischen Kostümen ausgestellt. Dieses Schloss ist auch bekannt, weil seine Silhouette Hergé inspirierte, als er Moulinsart, die Residenz von Kapitän Haddock in den Tintin-Abenteuern, zeichnete.
Dieses Schloss aus dem 15. Jahrhundert verbindet militärische Verteidigungsanlagen mit Wohnbereichen. Die mittelalterliche Festung zeigt hohe Mauern und Wehrtürme. An der Loire gelegen, gehört das Château de Langeais zu den Schlössern, die in der Renaissance und im klassischen Zeitalter erbaut wurden. Die Architektur vereint spätmittelalterliche Festungstechnik mit den Anforderungen einer königlichen Residenz. Im Inneren befinden sich Räume mit Mobiliar aus verschiedenen Epochen.
Das Château de Loches vereint eine Burg aus dem 11. Jahrhundert mit einem Bergfried, der auf 36 Meter Höhe ansteigt. Die Anlage diente über Jahrhunderte hinweg als Festung und Gefängnis. Man durchquert dicke Steinmauern, steigt in unterirdische Kerker hinab und betritt Räume, in denen Gefangene ihre Namen in die Wände ritzten. Von oben bietet der Turm einen weiten Blick über die Dächer von Loches und die umliegenden Wälder. Das Ensemble zeigt, wie königliche Macht und militärische Verteidigung im Mittelalter zusammenwirkten, während spätere Bauteile die Entwicklung zur Renaissance dokumentieren.
Dieses Schloss verbindet Architektur der Renaissance mit klassischen Elementen aus späteren Jahrhunderten. In den Innenräumen stehen Möbel aus dem 18. und 19. Jahrhundert, die zur Originalausstattung gehören. Die Säle zeigen, wie Adlige und Diplomaten in dieser Zeit wohnten und empfingen. Valençay diente zeitweise als Residenz und Empfangsort für politische Gäste. Man sieht Holzvertäfelungen, verzierte Decken und Räume, die nach ihrer damaligen Funktion eingerichtet sind.
Das Château du Clos Lucé ist ein Herrenhaus aus rotem Backstein aus dem 15. Jahrhundert, das Leonardo da Vinci als Wohnsitz diente. Der italienische Meister verbrachte hier die letzten Jahre seines Lebens, von 1516 bis zu seinem Tod 1519, auf Einladung von Franz I. Die Räume bewahren Möbel und Objekte aus jener Zeit, während ein unterirdischer Gang das Anwesen einst mit dem königlichen Schloss von Amboise verband. Im Park und den Werkstätten sind Modelle seiner Erfindungen ausgestellt, die nach seinen Zeichnungen nachgebaut wurden. Man sieht Maschinen, Brücken, Fluggeräte und mechanische Systeme, die seine technische Kreativität bezeugen. Der Garten zeigt Pflanzen, die Leonardo für seine botanischen Studien verwendete, und das Gelände lädt dazu ein, die Welt eines Künstlers und Erfinders zu erkunden, der hier in Ruhe arbeitete und seine letzten Projekte entwickelte.
Das Château d'Ussé liegt am Ufer der Indre und verbindet mittelalterliche Befestigungen mit Wohnbauten aus dem 15. Jahrhundert. Weiße Türme mit Zinnen rahmen die Fassaden ein. Die Innenräume bewahren Möbel und Wandteppiche aus verschiedenen Epochen. Der terrassierte Garten wurde von Le Nôtre entworfen. Charles Perrault verbrachte hier Zeit und ließ sich von der Architektur für seine Märchen inspirieren, insbesondere Dornröschen. Man durchläuft Säle mit Kaminen, eine Kapelle aus der Renaissance und Gänge, die in die Türme führen. Der Blick vom oberen Stockwerk reicht über den Fluss und die umliegenden Wälder.
Das Schloss von Saumur steht auf einem Hügel über der Stadt und verbindet Baumerkmale mehrerer Jahrhunderte. Der Bau begann im 14. Jahrhundert als Festung, später erhielt er Türme und Wohnbereiche im Stil der Renaissance. Die Mauern sind aus hellem Stein, die Dächer mit Schiefer gedeckt. Von den Terrassen aus sieht man die Loire und die umliegenden Weinberge. Im Inneren zeigen Sammlungen Keramik, Wandteppiche und Rüstungen. Die Räume führen durch Höfe und Wendeltreppen. Unten in der Stadt ist die nationale Reitschule ansässig, die mit dem Schloss in Verbindung steht. Das Gebäude diente als Residenz, Gefängnis und Museum. Heute kann man die Wehrarchitektur und die späteren Umbauten erkennen.
Die Burg Sully-sur-Loire entstand im Mittelalter als befestigte Anlage am Loireufer und wurde nach und nach zu einem Wohnschloss umgebaut. Maximilien de Béthune, Herzog von Sully und Minister unter Heinrich IV., ließ die Innenräume im 17. Jahrhundert umgestalten und brachte den Renaissancestil in die Räume ein. Die Außenmauern zeigen noch die dicken Türme und Schießscharten aus der Zeit der Verteidigung, während die Galerien und Gemächer von Holzvertäfelungen und Steinmetzarbeiten aus einer späteren Epoche geprägt sind. Der Bergfried überragt die Wassergräben und gewährt einen Blick auf den Fluss und die umliegenden Dächer. Im Park kann man zwischen alten Bäumen spazieren und das Nebeneinander von militärischer Vergangenheit und herrschaftlicher Wohnkultur beobachten.
Diese Festung aus dem Mittelalter steht über der Stadt und dem Fluss Vienne. Ihre Mauern aus weißem Tuffstein ziehen sich über mehrere hundert Meter entlang des Felsvorsprungs. Im 15. Jahrhundert empfing Karl VII. hier Jeanne d'Arc, die ihn überzeugte, nach Reims zu ziehen, um sich krönen zu lassen. Zuvor war die Anlage eine königliche Residenz der Plantagenets, und Richard Löwenherz starb in der Nähe nach einer Belagerung. Vom Bergfried aus sieht man die Dächer der Altstadt, die Weinberge und den Verlauf des Flusses. Im Inneren erinnern Ausstellungsräume an die Treffen zwischen der Jungfrau von Orléans und dem König. Die Ruinen einiger Türme und Kurtinen lassen die militärische Vergangenheit des Ortes erahnen.
Das Château de Brissac erhebt sich mit sieben Stockwerken und erreicht eine Höhe, die andere Schlösser der Loire übertrifft. Der Bau aus dem 15. und 17. Jahrhundert verbindet Teile einer mittelalterlichen Festung mit einer Fassade der Renaissance und des Barock. Im Inneren folgen vergoldete Decken, bemalte Wandteppiche und Möbel aus verschiedenen Jahrhunderten aufeinander. Durch die Räume führen Treppen mit geschnitzten Geländern, die Salons zeigen Seidenvorhänge und Kristalllüster. Im Park stehen hohe Bäume und gepflegte Wege. Das Schloss liegt in Familienbesitz und wird bewohnt, was ihm eine andere Atmosphäre verleiht als den Staatsdenkmälern der Region.
Dieses Schloss aus dem 13. Jahrhundert steht in einer bewaldeten Gegend und zeigt eine Sammlung zur Geschichte der Jagd. Die Räume im Inneren bewahren Möbel, Wandteppiche und Waffen aus mehreren Jahrhunderten. Ein Teil des Schlosses bleibt im Besitz der Familie, die hier seit Generationen wohnt. Der Besuch führt durch die Wohnräume, die Kapelle und die Stallungen, in denen Kutschen und Reitausrüstung zu sehen sind. Die Anlage liegt abseits der großen Touristenströme und vermittelt den Eindruck einer bewohnten Residenz.
Das Château de Montrésor erhebt sich über dem gleichnamigen Dorf und verbindet mittelalterliche Bausubstanz mit Wohnräumen aus späteren Jahrhunderten. Die Anlage umfasst Türme und Mauern aus dem Mittelalter sowie Innenräume, die mit Möbeln aus der Renaissance und dem 19. Jahrhundert eingerichtet sind. Im Inneren zeigen sich Wandteppiche, Gemälde und Holzvertäfelungen, die verschiedene Epochen durchlaufen. Das Schloss liegt am Rande eines Tals, umgeben von Gärten und alten Bäumen, die bis zum Flussufer reichen.
Das Schloss von Chaumont liegt auf einem Hügel über der Loire und beherbergt seit Jahrhunderten wechselnde Besitzer. Seine Fassaden zeigen Einflüsse aus Gotik und Renaissance, mit runden Türmen und verzierten Kaminen. Seit dem Ende des 20. Jahrhunderts empfängt es jährlich ein internationales Festival, das zeitgenössische Gartengestaltung in den historischen Park bringt. Künstler und Landschaftsarchitekten gestalten Installationen, die sich zwischen die alten Bäume und Wege einfügen. In den Innenräumen werden moderne Kunstwerke ausgestellt, die mit den Holzdecken, Wandteppichen und Möbeln aus vergangenen Jahrhunderten in Dialog treten. Von den Terrassen aus sieht man den Fluss und die umliegenden Wälder.
Das Château de Chamerolles wurde im 16. Jahrhundert erbaut und beherbergt heute eine Sammlung zur Geschichte der Düfte und der Parfümerie. Die Räume zeigen die Entwicklung der Körperpflege vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert durch Flakons, Toilettenartikel und rekonstruierte Düfte. Man durchläuft Räume mit verschiedenen Themen: Hygiene am Hof, Parfümherstellung, Kosmetikgewohnheiten und der Gebrauch von Essenzen im Alltag. Die Architektur des Schlosses verbindet Wehrelemente mit den Öffnungen und Verzierungen der Renaissance. Ein quadratischer Grundriss umschließt einen Innenhof, Türme markieren die Ecken, und ein Wassergraben umgibt das Gebäude. Die Gärten wurden nach historischen Plänen angelegt und zeigen Pflanzen, die in der Parfümerie verwendet wurden.
Das Château de Troussay ist ein Wohnschloss aus dem 16. Jahrhundert, dessen Räume mit historischen Möbeln und Sammlungsstücken aus der Renaissance eingerichtet sind. Im Park wachsen jahrhundertealte Bäume neben einem restaurierten Gemüsegarten, wo Besucher die Anordnung und Bepflanzung nach alten Vorbildern sehen können. Die Architektur zeigt den Stil der Loire-Schlösser im kleineren Maßstab, mit Ecktürmen, geschnitzten Steinfassaden und einem Innenhof. Das Anwesen wurde im 19. Jahrhundert von einem Historiker restauriert, der Elemente aus anderen Schlössern der Region hierher bringen ließ, darunter Türrahmen, Kamine und Wandverkleidungen. Diese Sammlung gibt einen Einblick in die Arbeit von Handwerkern der Renaissance.
Dieses Schloss aus dem Mittelalter erhebt sich am Rande der Loire mit seinen befestigten Türmen und Zinnen. Die Ställe aus dem 15. Jahrhundert zeigen gewölbte Steindecken und hölzerne Tröge. Die Gärten wurden im 20. Jahrhundert nach historischen Quellen neu angelegt und beherbergen Skulpturen und Installationen zeitgenössischer Künstler. Man durchquert Themengärten, umgeben von Mauern, Hecken und Rosen, die Märchennamen tragen. Der Innenhof führt zu den Wohnräumen, wo Wandteppiche und Holzvertäfelungen die Innenräume schmücken. Vom Wehrgang aus überblickt man die umliegenden Felder und Weinberge.
Das Château de l'Islette steht am Flussufer der Indre und wurde im 16. Jahrhundert errichtet. Die Architektur verbindet Wohnkomfort mit kleinen Wehrtürmen und einem Taubenturm. Ende des 19. Jahrhunderts wohnten hier Auguste Rodin und Camille Claudel während mehrerer Sommer, was dem Ort eine künstlerische Vergangenheit verleiht. Im Garten wachsen alte Bäume und Rosen, die Terrassen führen zum Wasser. Die Innenräume zeigen Möbel aus verschiedenen Epochen, Kamine und Holzvertäfelungen. Man kann durch die Zimmer gehen und sich vorstellen, wie Künstler hier arbeiteten und die Ruhe der Landschaft genossen.
Das Château de Gizeux verbindet Architektur aus der Renaissancezeit mit späteren Veränderungen aus dem 17. Jahrhundert. Auf 250 Metern Länge verteilen sich Wohnräume, Wirtschaftsgebäude und eine Galerie mit Wandmalereien aus dem 17. Jahrhundert. Die Malereien zeigen mythologische Szenen und Szenen aus dem höfischen Leben der damaligen Zeit. Dieses Schloss gehört zu den weniger besuchten Anwesen im Loiretal und bewahrt noch heute die Atmosphäre einer adeligen Residenz. Man findet hier Möbel, Dekorationen und Einrichtungen, die den Alltag einer Familie nachzeichnen, die über Jahrhunderte hinweg an diesem Ort gelebt hat.
Dieses kleine Schloss aus dem 15. Jahrhundert vereint die Merkmale einer mittelalterlichen Festung mit den frühen Zügen der Renaissance. Die Anlage entstand auf dem Standort einer älteren Burg und zeigt eine kompakte Bauweise mit starken Rundtürmen und einem eingeschlossenen Innenhof. Fougères-sur-Bièvre ist weniger prunkvoll als andere Residenzen im Loiretal, doch seine dicken Mauern, Schießscharten und der quadratische Grundriss erzählen vom Übergang zwischen Verteidigung und Wohnkomfort, wie er in der Landschaft Frankreichs üblich war.
Das Château de Talcy ist ein Herrenhaus aus dem 16. Jahrhundert, in dem noch Originalmöbel aus der Renaissancezeit stehen. Die Innenräume zeigen das tägliche Leben einer adligen Familie über mehrere Generationen hinweg. Im Garten wachsen alte Obstbäume, die nach historischen Methoden gepflegt werden. Man sieht dort auch einen Taubenturm und einen Pressraum, in dem früher Wein hergestellt wurde. Die Atmosphäre ist ruhig und ländlich, weit entfernt vom höfischen Glanz der großen Königsschlösser.
Der Saal der Porträts im Schloss Beauregard zeigt 327 Porträts europäischer Persönlichkeiten aus dem 14. bis 17. Jahrhundert, eine der größten Sammlungen dieser Art in Frankreich. Die Gemälde hängen an den Wänden in mehreren Reihen und decken einen Zeitraum von mehr als drei Jahrhunderten ab. Man erkennt Könige, Königinnen, Feldherren und Gelehrte, die an den Ereignissen ihrer Zeit teilnahmen. Der Saal liegt im ersten Stock des Schlosses und wurde im 17. Jahrhundert angelegt. Die Porträts sind nach historischer Reihenfolge geordnet und werden von erklärenden Texten begleitet. Der Boden besteht aus glasierten Fliesen aus dem 17. Jahrhundert, die Szenen militärischer Art darstellen. Dieser Ort vermittelt einen Eindruck davon, wie man zur Zeit der Renaissance und der klassischen Epoche Geschichte aufzeichnete und die Erinnerung an wichtige Personen bewahrte.
Dieses Schloss wurde im 18. Jahrhundert errichtet und bewahrt seine ursprüngliche Ausstattung: Möbel, Wandverkleidungen, Stoffe und Alltagsgegenstände aus der Zeit vor der Revolution. Die Räume zeigen, wie eine adlige Familie im Anjou lebte, mit Salons, einer Bibliothek, Schlafzimmern und Wirtschaftsräumen. Die Fassade aus hellem Tuffstein öffnet sich zu einem französischen Garten. Im Inneren findet man Tapisserien, Spiegel, Porzellan und eine Küche mit Kupfergeschirr. Das Schloss gehört seit seiner Erbauung derselben Familie und vermittelt den Eindruck eines bewohnten Orts, in dem die Zeit stehengeblieben ist.
Das Château de Meung-sur-Loire geht auf das Mittelalter zurück und diente lange Zeit als Bischofsresidenz. In seinem Inneren sind ein bischöflicher Saal aus dem 13. Jahrhundert und Möbel aus dieser Zeit erhalten. Das Schloss zeigt verschiedene Bauphasen, die sich über mehrere Jahrhunderte erstrecken, und ergänzt die Geschichte der Loire-Burgen durch seine kirchliche Vergangenheit und seine Verteidigungsarchitektur.
Das Château du Lude vereint Elemente aus zehn Jahrhunderten Baugeschichte. Die Festungsmauern stammen aus dem 10. Jahrhundert, während die Innenräume während der Renaissance umgestaltet wurden. Man findet hier Wandteppiche aus jener Zeit, geschnitzte Holzvertäfelungen und Deckenmalereien. Die Fassaden zeigen verschiedene Baustile, vom mittelalterlichen Wehrturm bis zu den klassischen Galerien des 17. Jahrhunderts. Der Park erstreckt sich über mehrere Terrassen mit geometrischen Beeten und Obstbäumen. Dieses Anwesen war mehrere Jahrhunderte lang im Besitz adliger Familien und wurde bewohnt, was die gut erhaltene Möblierung und die Sammlung von Alltagsgegenständen erklärt.
Das Château de Candé verbindet Architektur aus dem 15. Jahrhundert mit Modernisierungen des frühen 20. Jahrhunderts. Seine Innenräume bewahren eine Orgel mit 1800 Pfeifen, die zwischen 1928 und 1933 eingebaut wurde. Hier fand 1937 die Trauung des Herzogs von Windsor mit Wallis Simpson statt, nachdem dieser dem britischen Thron entsagt hatte. Man durchquert Salons, eine Bibliothek und Wohnräume, deren Ausstattung den Geschmack der damaligen Besitzer zeigt. Der umliegende Park lädt zu Spaziergängen zwischen altem Baumbestand ein. Dieses Schloss gehört zu jenen Residenzen der Loire, die nicht für königliche Zwecke errichtet wurden, sondern für private Eigentümer, die ihre Vorstellung von Komfort und Repräsentation verwirklichten.
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