Renzo Piano, geboren 1937 in Genua, hat über fünf Jahrzehnte eine Architektursprache entwickelt, die technische Präzision mit menschlichem Maßstab verbindet. Seine Gebäude zeichnen sich durch transparente Fassaden, sichtbare Konstruktionselemente und die Integration von Tageslicht aus. Das Centre Pompidou in Paris, 1977 zusammen mit Richard Rogers fertiggestellt, zeigt die Gebäudetechnik an der Außenseite. Das Whitney Museum in New York verwendet industrielle Materialien in einem Wohnviertel. Der Shard in London erreicht 309 Meter Höhe mit einer Glasfassade, die das Tageslicht reflektiert. Seine Kulturbauten verbinden Funktion mit städtebaulicher Einbindung. Die Fondation Beyeler in Riehen bei Basel liegt in einem Park mit Glaswänden zwischen Innen- und Außenraum. Das Auditorium Parco della Musica in Rom umfasst drei Konzertsäle mit unterschiedlicher Akustik. Der Flughafen Kansai in Osaka steht auf einer künstlichen Insel mit einem 1,7 Kilometer langen Terminal. Piano erhielt 1998 den Pritzker-Preis für seine Arbeit.
Der Shard erhebt sich über der Themse mit einer Glasfassade, die das Tageslicht reflektiert und dem 309 Meter hohen Turm sein charakteristisches Aussehen verleiht. Renzo Piano entwarf diesen Wolkenkratzer mit 95 Stockwerken, der 2012 fertiggestellt wurde und Büros, Restaurants, ein Hotel sowie eine öffentliche Aussichtsplattform in den oberen Etagen beherbergt. Die Konstruktion zeigt Pianos Ansatz, technische Präzision mit industriellen Materialien zu verbinden.
Das New York Times Building wurde zwischen 2000 und 2007 von Renzo Piano in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro FXFowle entworfen. Der Wolkenkratzer erhebt sich über 52 Stockwerke und erreicht eine Höhe von 319 Metern. Die Fassade besteht aus keramischen Stäben, die vor den Glasflächen angebracht sind und als Sonnenschutz dienen. Diese Konstruktion reguliert den Lichteinfall und reduziert gleichzeitig die Wärmebelastung im Inneren des Gebäudes.
Das Centre Georges Pompidou wurde zwischen 1971 und 1977 von Renzo Piano und Richard Rogers entworfen. Das Gebäude zeigt seine technischen Einrichtungen an der Außenfassade: farbige Rohrleitungen kennzeichnen verschiedene Funktionen, während eine gläserne Röhre die Rolltreppe enthält. Diese architektonische Entscheidung schafft im Inneren offene Ausstellungsflächen. Das Museum beherbergt das nationale Museum für moderne Kunst sowie eine öffentliche Bibliothek.
Die California Academy of Sciences ist ein Naturkundemuseum und Forschungszentrum in San Francisco. Das von Renzo Piano entworfene Gebäude erstreckt sich über 37.000 Quadratmeter und verfügt über ein begrüntes Dach mit integrierten Solarsystemen. Die Einrichtung beherbergt ein Planetarium, ein Aquarium, einen Regenwald und naturwissenschaftliche Sammlungen. Das wellenförmige Gründach trägt zur Temperaturregulierung bei und unterstützt die Biodiversität.
Das Stavros Niarchos Cultural Center verbindet die Nationalbibliothek von Griechenland mit der Griechischen Nationaloper in einem zeitgenössischen Gebäudekomplex. Die Anlage bietet Lesesäle, Opernhäuser, Veranstaltungsräume und einen öffentlichen Park. Das Zentrum dient als Treffpunkt für Bildung, darstellende Kunst und gesellschaftliche Aktivitäten in der griechischen Hauptstadt.
Die Menil Collection ist ein Kunstmuseum in einem Wohnviertel von Houston, das durch seine charakteristischen Dachfenster natürliches Licht in die Ausstellungsräume leitet. Das Museum zeigt eine vielfältige Sammlung, die moderne Kunstwerke des 20. Jahrhunderts mit antiken Objekten aus verschiedenen Kulturen verbindet. Die Architektur von Renzo Piano integriert das Gebäude in die umgebende Nachbarschaft und schafft Räume, die durch kontrollierte Beleuchtung die Betrachtung der ausgestellten Werke fördern.
Das Whitney Museum ist ein Kunstmuseum im Stadtteil Meatpacking District von Manhattan. Das von Renzo Piano entworfene Gebäude verfügt über acht Ausstellungsebenen mit Galerien unterschiedlicher Größe. Mehrere Außenterrassen auf verschiedenen Etagen bieten Ausblick auf den Hudson River und die umliegende Stadt. Die asymmetrische Architektur aus Stahl, Glas und Beton ermöglicht flexible Ausstellungsflächen für zeitgenössische amerikanische Kunst.
Das Tjibaou Cultural Centre wurde zwischen 1991 und 1998 nach einem Entwurf von Renzo Piano erbaut. Die zehn gewölbten Pavillons aus Holz und Stahl erheben sich entlang einer Landzunge und erreichen Höhen zwischen 20 und 28 Metern. Die Konstruktionen nehmen Bezug auf traditionelle Kanak-Architektur und nutzen passive Belüftungssysteme. Das Zentrum ist nach Jean-Marie Tjibaou benannt, dem Führer der Unabhängigkeitsbewegung Kanaks. Es beherbergt Ausstellungsräume, eine Bibliothek, ein Auditorium und Bereiche für Aufführungen. Die Anlage erstreckt sich über acht Hektar und verbindet zeitgenössische Bautechniken mit lokalen Materialien und Handwerkstechniken.
Das NEMO Science Museum ist ein Wissenschaftsmuseum in Amsterdam, das in einem markanten kupferverkleideten Gebäude untergebracht ist, dessen Form an einen Schiffsbug erinnert. Das Museum erstreckt sich über fünf Etagen und bietet interaktive Ausstellungen zu verschiedenen wissenschaftlichen Themen, bei denen Besucher selbst experimentieren und Phänomene aus Physik, Chemie, Biologie und Technologie erforschen können.
Das Kansai International Airport Terminal befindet sich auf einer künstlichen Insel in der Bucht von Osaka. Das Gebäude erstreckt sich über 1,7 Kilometer und verfügt über ein gewölbtes Dach, das durch eine asymmetrische Konstruktion aus Stahl und Glas gebildet wird. Die Passagierbrücken verbinden die verschiedenen Bereiche des Terminals und ermöglichen den Zugang zu den Flugzeugen. Die Architektur berücksichtigt die Anforderungen an Erdbebensicherheit und Taifunfestigkeit durch flexible Strukturelemente.
Das Sony Center am Potsdamer Platz vereint Büroflächen, Wohnungen, Restaurants und ein Filmmuseum unter einem markanten Dach aus Glas und Stahl. Die Dachkonstruktion besteht aus einer ovalen Zeltstruktur, die den zentralen Platz überspannt und als Wahrzeichen des modernen Berlin gilt. Der Komplex wurde nach der Wiedervereinigung Deutschlands errichtet und bildet einen wichtigen Teil der städtebaulichen Neugestaltung des historischen Potsdamer Platzes.
Das Auditorium Parco della Musica besteht aus drei separaten Konzertsälen mit unterschiedlichen Kapazitäten, die jeweils in eigenständigen Gebäuden untergebracht sind. Die Fassaden verbinden römischen Travertin mit Bleiverkleidungen und schaffen so eine charakteristische Materialsprache. Die Anlage wurde von Renzo Piano entworfen und 2002 eröffnet. Sie liegt im Flaminio-Viertel und umfasst neben den Konzertsälen auch einen Außenbereich für Freiluftveranstaltungen.
Die Padre Pio Pilgerkirche in San Giovanni Rotondo wurde entworfen, um 6500 Gläubige aufzunehmen. Die Konstruktion besteht aus einer Stahlstruktur, die mit Steinplatten verkleidet ist. Die Kuppel erhebt sich in einer geschwungenen Bewegung, die an erhobene Arme erinnert. Das Gebäude dient als religiöses Zentrum für Pilger, die das Grab des Heiligen Padre Pio besuchen.
Das Paul Klee Zentrum präsentiert sich als architektonische Komposition aus drei geschwungenen Stahlwellen, die sich in die Landschaft am Stadtrand von Bern einfügen. Das Museum beherbergt die weltweit größte Sammlung von Werken Paul Klees mit etwa 4000 Gemälden, Aquarellen und Zeichnungen des Künstlers. Die von Renzo Piano entworfene Struktur verbindet Ausstellungsräume mit einem Dokumentationszentrum, das sich der Erforschung und Vermittlung von Klees künstlerischem Schaffen widmet.
Das Astrup Fearnley Museum of Modern Art besteht aus zwei Gebäuden, die durch eine Brücke miteinander verbunden sind. Ein Glasdach mit Holzbalken überspannt die gesamte Konstruktion und schafft einen durchgehenden architektonischen Zusammenhang zwischen den beiden Pavillons. Die Anlage befindet sich am Osloer Hafen und beherbergt eine bedeutende Sammlung zeitgenössischer Kunst.
Das Malta House ist ein modernes Bürogebäude im Geschäftsviertel von Valletta. Der von Renzo Piano entworfene Bau verfügt über einen ovalen Grundriss und großflächige Glasfassaden. Das Gebäude fügt sich in die historische Stadtstruktur der maltesischen Hauptstadt ein und beherbergt kommerzielle Büroräume. Die transparente Architektur ermöglicht natürlichen Lichteinfall in die Arbeitsräume.
Central Saint Giles ist ein gemischt genutztes Gebäude im Zentrum Londons. Die Fassaden sind mit orangefarbenen, grünen und gelben Keramikfliesen verkleidet. Das Projekt umfasst Einzelhandelsflächen im Erdgeschoss, Wohnungen und Büroräume in den oberen Etagen. Die farbige Gestaltung gliedert die verschiedenen Baukörper und schafft einen Kontrast zur umgebenden Architektur.
Der Modern Wing des Art Institute of Chicago erstreckt sich über 24.500 Quadratmeter und wurde mit Aluminium- und Glaspaneelen gestaltet. Das Dachsystem lässt natürliches Licht in die Ausstellungsräume einfallen. Diese Erweiterung aus dem Jahr 2009 bietet zusätzliche Flächen für moderne und zeitgenössische Kunstsammlungen. Die Konstruktion verbindet den Millennium Park mit dem Hauptgebäude des Museums durch eine Fußgängerbrücke.
Das Osaka International Convention Center erhebt sich über zwölf Stockwerke entlang des Dojima-Flusses. Die Glasfassade des Gebäudes prägt das architektonische Erscheinungsbild. Mehrere Konferenzsäle bieten Platz für insgesamt 2700 Personen und verfügen über audiovisuelle Ausstattung für internationale Veranstaltungen und Kongresse.
Die Morgan Library and Museum verbindet drei historische Gebäude aus den 1900er Jahren durch moderne Stahl- und Glaskonstruktionen. Das Museum bewahrt seltene Bücher, literarische Manuskripte und historische Dokumente in klimatisierten Räumen auf. Die Sammlung umfasst mittelalterliche Handschriften, frühe Drucke und persönliche Bibliotheken bedeutender Sammler. Die Erweiterung schuf zusätzliche Ausstellungsflächen und einen zentralen Innenhof mit natürlichem Licht.
Die ehemalige Fiat-Fabrik aus den 1920er Jahren wurde von Renzo Piano in ein multifunktionales Zentrum umgewandelt. Das Gebäude beherbergt heute Geschäfte, Hotels, Konferenzräume und eine Kunstgalerie. Die Umgestaltung bewahrt die industrielle Architektur des Originalgebäudes und verbindet sie mit modernen Funktionen für Handel, Gastgewerbe und Kultur.
Das Beyeler Museum in Basel verfügt über eine Glaskonstruktion mit Stahlrahmen, die den Ausstellungsräumen natürliches Licht zuführt. Ein Wintergarten verbindet das Gebäude mit dem angrenzenden Park und schafft einen fließenden Übergang zwischen Innen- und Außenbereich. Die Architektur von Renzo Piano integriert die Kunstsammlung in die natürliche Umgebung.
Der Nordflügel des Kimbell Museums erweitert das ursprüngliche Gebäude von Louis Kahn durch eine zeitgenössische Struktur. Die Architektur integriert Solarpaneele zur Energiegewinnung und LED-Beleuchtungssysteme für eine effiziente Ausleuchtung der Ausstellungsräume. Das Gebäude kombiniert Beton, Holzelemente und großformatige Glasflächen, die natürliches Licht in die Galerien lenken. Die Erweiterung schafft zusätzliche Flächen für die Sammlung des Museums und bietet Raum für Sonderausstellungen und pädagogische Programme.
Der Valletta Gate markiert den Zugang zur maltesischen Hauptstadt und verbindet das neue Parlamentsgebäude mit den historischen Befestigungsanlagen. Das von Renzo Piano entworfene Ensemble umfasst ein unterirdisches Theater und nutzt lokalen Kalkstein für die Fassadengestaltung. Die Architektur respektiert die militärische Geschichte der Stadt und integriert moderne Funktionen in die bestehende urbane Struktur.
Das Maison Hermès in Ginza nutzt Glassteine, durch die natürliches Tageslicht diffus ins Innere fällt. Die Fassade besteht aus fast 13.000 einzelnen Elementen, die dem Gebäude eine durchscheinende Struktur geben. Das Licht verändert sich mit dem Tagesverlauf und erzeugt in den Ausstellungsräumen wechselnde Stimmungen. Renzo Piano integriert hier traditionelle japanische Papierfenster-Konzepte in eine moderne Bauweise. Die Räume im Inneren wirken hell, Schatten entstehen nur sanft. Besucher sehen von außen die Silhouetten des Geschehens hinter der Glaswand. Dieses Gebäude steht im Ginza-Viertel, wo Kaufhäuser und Boutiquen dicht beieinander liegen.
Das Centro Botín, das 2017 eröffnet wurde, steht auf einem künstlichen Pier an der Bucht von Santander. Die beiden erhöhten Baukörper ruhen auf schlanken Säulen und lassen darunter einen öffentlichen Durchgang zum Wasser. Die Außenwände bestehen aus gewölbten Keramikscheiben, die das Licht je nach Tageszeit unterschiedlich brechen. Im Inneren befinden sich Ausstellungsräume für zeitgenössische Kunst, ein Bildungszentrum und ein Hörsaal mit Blick auf die Bucht. Die Fassade schimmert bei wechselndem Wetter in verschiedenen Farbtönen. Fußgänger können unter dem Gebäude hindurchgehen und die Promenade entlang der Küste erreichen. Große Fensterflächen verbinden die Innenräume mit dem Meer und den nahe gelegenen Jardines de Pereda.
Dieses Museum für Naturgeschichte steht in Trient am Ufer der Etsch. Der Bau wurde in den 2010er-Jahren fertiggestellt und zeigt eine Fassade aus Glas und Holz. Die Ausstellungsräume verteilen sich auf mehrere Stockwerke und präsentieren Objekte aus den Bereichen Geologie, Botanik und Zoologie der Alpenregion. Besucher können interaktive Installationen ausprobieren und Sammlungen betrachten, die sich mit dem Leben in den Bergen befassen. Das Gebäude öffnet sich zur Stadt hin und nutzt Tageslicht, um die Exponate zu beleuchten.
Dieses Justizgebäude im 17. Arrondissement von Paris steht an der Place de Clichy und wurde 2018 fertiggestellt. Der Turm erreicht 160 Meter Höhe und vereint mehrere Gerichte unter einem Dach. Die Fassade besteht aus vorgehängten Holzpaneelen, die sich vertikal über die gesamte Höhe erstrecken. Durch große Fenster fällt natürliches Licht in die Korridore und Sitzungssäle. Im Erdgeschoss öffnet sich eine öffentliche Halle, die als Zugang zu den verschiedenen Ebenen dient. Das Gebäude ist Teil der städtischen Erneuerung im Nordwesten von Paris und zeigt Pianos Arbeit mit nachhaltigen Materialien und funktionalen Grundrissen in einem öffentlichen Bauwerk.
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