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Britische Kolonialarchitektur: Indien, Indo-Saracenic Stil

Die britische Kolonialherrschaft in Indien zwischen 1800 und 1947 hinterließ eine ausgeprägte architektonische Signatur in den großen Städten des Subkontinents. Europäische Baustile wie Viktorianische Gotik, Neoklassizismus und Renaissance verbanden sich mit indischen Motiven und Handwerkstechniken. Das Ergebnis war der Indo-Saracenic Style, eine hybride Form, die sowohl politische Macht demonstrierte als auch lokale Bautraditionen aufnahm. In Mumbai dokumentieren das Chhatrapati Shivaji Maharaj Terminus, der Rajabai Clock Tower und das Gateway of India diese Entwicklung. Kolkata zeigt sie im Victoria Memorial und im Writers' Building, während Delhi mit dem Rashtrapati Bhavan und dem Maidens Hotel Beispiele beisteuert. In Chennai stehen der Madras High Court und das Government Museum für diese Ära, Hyderabad beherbergt den Falaknuma Palace und Shimla das Indian Institute of Advanced Study. Die Bauten dienten als Regierungssitze, Gerichte, Bahnhöfe, Hotels und Museen und prägen bis heute das Stadtbild indischer Metropolen.

Victoria Memorial

Kolkata, Indien

Victoria Memorial

Das Victoria Memorial in Kolkata wurde zwischen 1906 und 1921 zum Gedenken an Königin Victoria erbaut und verbindet britische und indische Architekturelemente der Kolonialzeit. Der weiße Marmorbau mit seiner zentralen Kuppel steht inmitten einer 64 Hektar großen Gartenanlage und beherbergt heute ein Museum mit Gemälden, Skulpturen und historischen Objekten aus der Zeit der britischen Herrschaft in Indien, die den kulturellen Austausch dieser Epoche dokumentieren.

Gateway of India

Mumbai, Indien

Gateway of India

Dieser 26 Meter hohe Basaltbogen wurde 1924 fertiggestellt und markiert die Stelle, an der britische Kolonialherrscher erstmals indischen Boden betraten. Das Gateway of India verbindet viktorianische und indo-sarazenische Architekturelemente und wurde zur Erinnerung an den Besuch von König Georg V. und Königin Mary im Jahr 1911 errichtet. Die Struktur steht am Hafen von Mumbai und diente als zeremonieller Eingang für wichtige britische Beamte. Das Monument demonstriert die architektonische Verschmelzung europäischer und indischer Stile während der Kolonialzeit und zieht heute Besucher aus der ganzen Welt an. Der Bogen wurde vom schottischen Architekten George Wittet entworfen und nutzt gelben Basalt aus der Region sowie Beton.

Rashtrapati Bhavan

Neu-Delhi, Indien

Rashtrapati Bhavan

Rashtrapati Bhavan wurde zwischen 1912 und 1929 als Residenz des britischen Vizekönigs errichtet und dient heute als Amtssitz des indischen Präsidenten. Das Gebäude mit 340 Räumen erstreckt sich über ein Gelände von 130 Hektar im Herzen von New Delhi und verkörpert die architektonische Vision von Edwin Lutyens, der klassische europäische Proportionen mit indischen Gestaltungselementen verband. Die zentrale Kuppel erreicht eine Höhe von 56 Metern und nimmt Bezug auf buddhistische Stupas, während die Fassaden Chhatris und andere regionale Bauformen integrieren. Diese Synthese von westlichen und indischen Traditionen macht Rashtrapati Bhavan zu einem repräsentativen Beispiel der kolonialen Architektur, die während der britischen Herrschaft in Indien entstand.

Chhatrapati Shivaji Maharaj Terminus

Mumbai, Indien

Chhatrapati Shivaji Maharaj Terminus

Dieser Bahnhof in Mumbai wurde 1888 fertiggestellt und verbindet viktorianische Gotik mit traditionellen indischen Palastarchitekturen. Das Gebäude dient täglich Millionen von Pendlern und steht als bedeutendes Beispiel für die architektonische Verschmelzung europäischer und indischer Elemente während der britischen Kolonialzeit von 1800 bis 1947. Die Fassade zeigt aufwendige Steinmetzarbeiten, Türme und Kuppeln, die den Indo-Saracenic-Stil verkörpern, der Verwaltungsgebäude, Bahnhöfe und Paläste in Mumbai, Kalkutta, Delhi und anderen indischen Städten prägte.

Lalitha Mahal

Mysore, Indien

Lalitha Mahal

Dieser 1921 erbaute zweistöckige weiße Palast in Mysore folgt italienischen Architekturprinzipien und demonstriert die europäischen Einflüsse während der britischen Kolonialzeit in Indien. Das Lalitha Mahal diente ursprünglich als Gästeresidenz für hochrangige Besucher des Maharadschas und verbindet klassische europäische Fassadengestaltung mit lokalen Baupraktiken. Die Struktur zeigt Elemente des Renaissance-Stils mit symmetrischen Proportionen, Bogenfenstern und einer zentralen Kuppel. Heute fungiert das Gebäude als staatliches Hotel und bewahrt seine historische Bedeutung als Beispiel des kulturellen Austauschs zwischen britischer Verwaltung und indischer Herrschaft im frühen zwanzigsten Jahrhundert.

Writers' Building

Kalkutta, Indien

Writers' Building

Das Writers' Building war über zwei Jahrhunderte lang das administrative Herzstück der britischen Macht in Bengalen. Diese langgestreckte rote Ziegelstruktur mit charakteristischen Kolonnaden und weißen Säulen wurde ursprünglich als Unterkunft für junge Büroangestellte der East India Company errichtet, die hier Handelsverträge und Korrespondenz verfassten. Das Gebäude wurde mehrfach erweitert und umgebaut, wobei klassische georgianische Proportionen mit praktischen Verwaltungsfunktionen kombiniert wurden. Während der britischen Kolonialzeit entwickelte es sich zum Sitz der bengalischen Regierung und beherbergt auch heute staatliche Ministerien. Die Fassade erstreckt sich über 152 Meter (500 Fuß) entlang der Dalhousie Square und repräsentiert die architektonische Verschmelzung europäischer Verwaltungsstrukturen mit dem indischen Klima und lokalen Baumaterialien.

Allahabad High Court

Prayagraj, Indien

Allahabad High Court

Dieses Gerichtsgebäude aus dem Jahr 1869 in Prayagraj zeigt die gotische Architektur, die britische Kolonialarchitekten während ihrer Herrschaft über Indien bevorzugten. Die Struktur verwendet rote Ziegelsteine und verfügt über hohe Türme sowie ein großes Eingangsportal. Das Gebäude veranschaulicht, wie europäische Baustile in indische Städte übertragen wurden und dort bis heute als Regierungs- und Verwaltungsgebäude dienen. Der Allahabad High Court steht als Beispiel für die rechtlichen und administrativen Institutionen, die während der britischen Kolonialzeit zwischen 1800 und 1947 etabliert wurden.

St. John's Church

Kolkata, Indien

St. John's Church

Diese Kirche aus dem Jahr 1787 vereint klassizistische Merkmale mit einem achteckigen Grundriss und einem hohen Glockenturm mit kupfernem Turmhelm. Der Bau veranschaulicht die frühe Phase britischer Kolonialarchitektur in Indien, als europäische Bautraditionen erstmals auf indisches Klima und Gegebenheiten trafen. Die neoklassizistische Gestaltung mit Säulen und Pilastern folgt dem damals in Großbritannien vorherrschenden georgianischen Stil, während der achteckige Grundriss eine Antwort auf die Bedürfnisse der tropischen Umgebung darstellt und eine bessere Luftzirkulation ermöglicht.

Bombay High Court

Mumbai, Indien

Bombay High Court

Dieses Gerichtsgebäude wurde 1878 fertiggestellt und vereint gotische und indo-sarazenische Architekturelemente aus der britischen Kolonialzeit. Die Fassade zeigt detaillierte Steinskulpturen, spitze Bögen und zwei achteckige Türme, die sich gegen den Himmel Mumbais erheben. Der Bombay High Court dient bis heute als einer der wichtigsten Gerichtshöfe Indiens und veranschaulicht den kulturellen Austausch zwischen europäischen und indischen Baustilen während der kolonialen Ära. Das Gebäude liegt im Fort-Viertel und gehört zu den bedeutenden Beispielen viktorianischer Architektur in der Stadt.

Indian Institute of Advanced Study

Shimla, Indien

Indian Institute of Advanced Study

Dieses Institut belegt ein Gebäude aus dem Jahr 1888, das ursprünglich als Residenz des britischen Vizekönigs von Indien diente. Die Struktur verkörpert die indo-saracenische Architektur der Kolonialzeit und verbindet europäische Gestaltungselemente mit indischen Dekorationsmotiven. Die weitläufige Anlage in Shimla wurde während der britischen Herrschaft als Sommerresidenz genutzt und beherbergt heute eine Forschungseinrichtung für Geisteswissenschaften. Die Architektur aus grauem Stein zeigt charakteristische Türme, Balkone und Holzschnitzereien, die typisch für die späte viktorianische Periode in Indien sind.

Maidens Hotel

Neu-Delhi, Indien

Maidens Hotel

Das 1903 eröffnete Maidens Hotel in Neu-Delhi zeigt die charakteristischen Merkmale britischer Kolonialarchitektur in Indien mit seinen weißen Säulen und großzügigen Veranden. Das Gebäude verbindet europäische und indische Architekturelemente in einem Design, das typisch für die britische Kolonialzeit war. Der Garten des Hotels wurde im kolonialen Stil angelegt und nutzt einheimische Pflanzenarten. Dieses Hotel gehört zu den frühen Beispielen der Hospitality-Architektur aus der Periode vor der Verlegung der Hauptstadt nach Delhi.

Rajabai Clock Tower

Mumbai, Indien

Rajabai Clock Tower

Dieser 85 Meter hohe Turm in Mumbai entstand 1878 als Teil des Universitätsgeländes und zeigt die Verschmelzung gotischer und indosaracenischer Stilelemente, die für britische Kolonialarchitektur charakteristisch ist. Der Entwurf von George Gilbert Scott kombiniert viktorianische Detailgenauigkeit mit lokalen Bauelementen und spiegelt den kulturellen Austausch der Epoche wider. Der Turm beherbergt ein Glockenspiel mit 16 Melodien, die täglich erklingen und an die funktionale und symbolische Rolle erinnern, die solche Bauwerke in den Verwaltungszentren der Kolonialzeit spielten. Die Rajabai Clock Tower verbindet europäische Uhrtechnologie mit den architektonischen Traditionen Indiens.

Madras High Court

Chennai, Indien

Madras High Court

Dieses Justizgebäude verbindet europäische und indische Architekturelemente und wurde 1892 als Symbol der britischen Kolonialverwaltung in Chennai errichtet. Der Madras High Court zeigt rote Backsteinmauern und einen zentralen Turm, der die Indo-Sarazenenarchitektur der Epoche repräsentiert. Die Fassade integriert Kuppeln, Spitzbögen und geometrische Muster, die den kulturellen Austausch zwischen viktorianischer Bautradition und lokalen Gestaltungsformen dokumentieren. Die symmetrische Anlage mit ihren Innenhöfen und Säulengängen dient seit über 130 Jahren als funktionierendes Gerichtsgebäude und verkörpert die architektonische Fusion dieser Kolonialzeit.

Chepauk Palace

Chennai, Indien

Chepauk Palace

Dieser Palast wurde 1768 erbaut und verbindet europäische und islamische Architekturelemente zu einem Beispiel der kulturellen Fusion, die für die britische Kolonialzeit in Indien charakteristisch war. Chepauk Palace zeigt Minarette, verzierte Fenster und traditionelle indische Innenhöfe innerhalb seiner roten Backsteinstruktur. Die Kombination aus viktorianischen Stilelementen und Indo-Sarazenen-Merkmalen macht das Gebäude zu einem wichtigen Zeugnis des architektonischen Austauschs zwischen 1800 und 1947. Der Palast steht in Chennai, einer Stadt mit zahlreichen kolonialen Bauwerken.

University of Allahabad

Prayagraj, Indien

University of Allahabad

Die 1887 errichtete zentrale Verwaltung der Universität Allahabad zeigt den europäisch-indischen Baustil der späten Kolonialzeit. Das Gebäude verbindet viktorianische und indische Architekturelemente durch Steinmauern, Spitzbögen und ornamentale Details. Als eine der ältesten modernen Universitäten des Landes steht dieser Bau für die Bildungspolitik der britischen Verwaltung und ihre Bemühungen, westliche akademische Traditionen in Indien zu etablieren. Die Fassade zeigt typische Merkmale der damaligen Regierungsarchitektur mit klarer Gliederung und formalen Proportionen. Die Universität Allahabad spielt eine wichtige Rolle in der indischen Bildungsgeschichte und dokumentiert die institutionellen Strukturen dieser Periode.

Prince of Wales Museum

Mumbai, Indien

Prince of Wales Museum

Das Prince of Wales Museum verbindet indische, islamische und britische Bauelemente und zeigt die architektonische Verschmelzung während der britischen Kolonialzeit in Mumbai. Die Struktur von 1915 präsentiert eine zentrale Kuppel, geschnitzte Steindetails und mehrere gewölbte Galerien. Das Gebäude steht als Beispiel für den indo-sarazenischen Stil, der europäische gotische Elemente mit traditionellen indischen Formen kombiniert. Die Fassade zeigt aufwendige Steinarbeiten, während die Innenräume hohe Decken und dekorative Bögen aufweisen. Diese Institution repräsentiert die kulturellen und administrativen Ambitionen der britischen Herrschaft in Indien und dient heute als bedeutendes Museum für Kunst und Geschichte.

Falaknuma Palace

Hyderabad, Indien

Falaknuma Palace

Dieser Palast wurde 1893 als Residenz für den Paimar von Hyderabad erbaut und zeigt die Verschmelzung europäischer und indischer Architekturstile während der britischen Kolonialzeit. Das Gebäude verfügt über 220 Räume und erstreckt sich über eine Fläche von 32 Hektar auf einem Hügel mit Blick auf die Stadt. Die Architektur kombiniert neoklassizistische und italienische Einflüsse mit traditionellen indischen Elementen. Die Innenräume enthalten venezianische Kristallleuchter, Marmortreppen und europäische Möbel neben Mughal-Verzierungen. Heute dient der Palast als Luxushotel und bewahrt die Gestaltung aus der Zeit um die Jahrhundertwende.

Government Museum Chennai

Chennai, Indien

Government Museum Chennai

Dieses Museum wurde 1851 gegründet und zeigt archäologische Artefakte, Münzen, Skulpturen und eine naturhistorische Sammlung in einem neoklassizistischen Gebäude. Das Government Museum Chennai steht als Zeugnis der britischen Kolonialarchitektur in Indien und verbindet europäische Gestaltungsprinzipien mit der Funktion einer öffentlichen Bildungseinrichtung. Die Sammlungen umfassen südindische Bronzen aus der Chola-Dynastie, buddhistische Relikte aus Amaravati und zoologische Exponate, die das naturwissenschaftliche Interesse der Kolonialzeit widerspiegeln. Die symmetrische Fassade und die klassischen Proportionen des Gebäudes repräsentieren den architektonischen Ansatz, den die Briten für Verwaltungs- und Kulturbauten in ihren indischen Territorien verwendeten.