Das Elsass hat seine historische Substanz über die Jahrhunderte bewahrt. Die Region erstreckt sich von den Weinbergen am Rhein bis zu den bewaldeten Höhen der Vogesen und zeigt ihre Vergangenheit in Burgen, Klöstern und Museen. Das Château du Haut-Kœnigsbourg thront über der Rheinebene, während das Fort de Mutzig von der deutschen Militärarchitektur des frühen 20. Jahrhunderts zeugt. Die Abbaye de Murbach gehört zu den bedeutenden romanischen Bauten der Region. Die elsässischen Gärten verbinden botanische Sammlungen mit historischen Anlagen. Der Jardin Botanique Universitaire de Strasbourg präsentiert über 6000 Pflanzenarten, der Parc de Wesserling dokumentiert die Textilgeschichte in seinen Anlagen. Die Roseraie de Saverne zeigt mehr als 500 Rosensorten. In den Vogesen führt der Sentier des Roches über Felsformationen und Bergkämme, die Route des Crêtes verbindet die Gipfel über 80 Kilometer. Das kulturelle Erbe zeigt sich in Dorfplätzen wie der Place de la Dîme in Eguisheim und in spezialisierten Sammlungen. Das Musée Lalique in Wingen-sur-Moder stellt Glaskunst aus, die Cave Historique des Hospices de Strasbourg lagert Weine seit dem 16. Jahrhundert. Die Maison Rurale de l'Outre-Forêt dokumentiert das ländliche Leben, während das Observatoire Astronomique de Strasbourg zu den ältesten Universitätssternwarten Frankreichs gehört.
Der Jardin des Papillons in Hunawihr beherbergt ein Gewächshaus mit tropischem Klima, in dem mehrere hundert Schmetterlinge aus verschiedenen Kontinenten frei zwischen den Besuchern fliegen. Die Anlage zeigt die Vielfalt dieser Insekten in einer kontrollierten Umgebung, wo Besucher die Entwicklungsstadien vom Ei über die Raupe bis zum ausgewachsenen Falter beobachten können. Das Gewächshaus bietet Einblicke in die Lebensräume und Verhaltensweisen tropischer Schmetterlingsarten und ergänzt das historische und botanische Erbe der Region mit einem naturkundlichen Schwerpunkt.
Das Musée du Pays de Hanau in Bouxwiller dokumentiert die materielle Kultur der historischen Region Hanau durch Sammlungen lokaler Kunstwerke, Möbelstücke und Textilien aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Das Museum präsentiert Alltagsgegenstände und handwerkliche Arbeiten, die Einblick in das Leben der ländlichen und städtischen Bevölkerung dieser elsässischen Region geben. Die Exponate umfassen traditionelle Trachten, bemalte Möbel und Gebrauchskeramik, die das kulturelle Erbe des ehemaligen Territoriums Hanau-Lichtenberg bewahren und für Besucher zugänglich machen.
Das Château de Lichtenberg ist eine Festung aus dem 13. Jahrhundert, die auf einem Sandsteinfelsen über dem Dorf thront. Die Anlage wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgebaut und beherbergt heute Ausstellungen zeitgenössischer Kunst in historischen Räumen. Besucher können die Wehranlagen, Kasematten und den Bergfried erkunden. Von den Mauern bietet sich ein weiter Blick über die bewaldeten Hügel der Nordvogesen und die umliegenden Ortschaften. Das Schloss dokumentiert die militärische Architektur der Region und verbindet mittelalterliche Bausubstanz mit späteren Erweiterungen.
Dieser Landschaftspark erstreckt sich über 40 Hektar (100 Acres) und beherbergt alte Baumbestände, Teiche und Wildblumenwiesen im englischen Gartenstil. Das Anwesen wurde im 18. Jahrhundert angelegt und bewahrt seine ursprüngliche Gestaltung mit geschwungenen Wegen, die durch verschiedene Vegetationszonen führen. Die Sammlung umfasst Zedern, Eichen und Buchen, die mehrere Jahrhunderte alt sind. Wasserläufe verbinden die Teiche und schaffen Lebensräume für einheimische Vogelarten. Der Park liegt in den elsässischen Weinbergen zwischen Colmar und Sélestat und ergänzt das historische Erbe der Region mit seinem naturalistischen Ansatz der Gartenkunst.
Dieses militärische Fort aus dem Jahr 1893 liegt westlich von Mutzig auf einem bewaldeten Höhenzug und erstreckt sich über rund 620 Acres. Das nach Kaiser Wilhelm II. benannte Festungssystem wurde vom Deutschen Reich errichtet und entwickelte sich zu einer der größten Befestigungen ihrer Zeit. Unterirdische Gänge verbinden Kasernen, Munitionslager und Geschützstellungen. Die Anlage verfügte über elektrische Beleuchtung, Trinkwasserversorgung und eine funktionierende Infrastruktur für bis zu tausend Soldaten. Heute zeigt das Fort Geschütze, Verteidigungssysteme und erhaltene militärische Einrichtungen aus dem frühen zwanzigsten Jahrhundert.
Das Museum zeigt traditionelle Handwerke und landwirtschaftliche Arbeit in erhaltenen Originalgebäuden aus dem 19. Jahrhundert. Die Maison Rurale de l'Outre-Forêt bewahrt das ländliche Erbe der Region durch authentische Werkstätten und Wohnräume. Besucher erkunden die historischen Strukturen und erfahren, wie Bewohner des Elsass vor über einem Jahrhundert lebten und arbeiteten. Die Sammlung umfasst Werkzeuge, Möbel und Haushaltsgegenstände aus dieser Epoche.
Das Mont Sainte-Odile steht auf 764 Metern Höhe über dem Rheintal und beherbergt ein Kloster, das im 7. Jahrhundert von der heiligen Odilia gegründet wurde. Die romanische Kapelle aus dem 12. Jahrhundert enthält einen Sarkophag aus dem 8. Jahrhundert, während die neugotische Klosterkirche aus dem 19. Jahrhundert Pilger anzieht. Von den Terrassen aus erstreckt sich der Blick über die Vogesen und die elsässische Ebene bis zum Schwarzwald. Ein vorchristlicher Mauerring aus megalithischen Steinblöcken umgibt das Plateau über eine Länge von etwa 10 Kilometern. Die Anlage liegt innerhalb der historischen Weinbauregion Alsace und dokumentiert die religiöse Geschichte der Region vom Frühmittelalter bis zur Gegenwart.
Diese historische Mühle aus dem 18. Jahrhundert liegt am Flussufer in La Wantzenau, nur wenige Kilometer nördlich von Straßburg. Das Gebäude wurde von einer funktionierenden Wassermühle in ein Hotel mit Restaurant umgewandelt, wobei Teile der ursprünglichen Mühlenstruktur erhalten blieben. Die Lage an der Ill bietet Zugang zu Wanderwegen entlang des Flusses und verbindet die industrielle Vergangenheit der Region mit modernem Gastgewerbe. Das Anwesen zeigt, wie historische Industriebauten im Elsass neue Funktionen erhalten haben, während ihre architektonische Identität bewahrt wird.
Die zwischen 1866 und 1872 erbaute Kirche Saint-Pierre-et-Saint-Paul steht an der Stelle eines früheren mittelalterlichen Gotteshauses und zeigt neugotische Architektur mit drei Schiffen und Kreuzrippengewölben. Die bunten Glasfenster stammen aus dem späten 19. Jahrhundert und bringen Licht in den Innenraum. Ein schlanker Turm mit Spitzhelm markiert die Silhouette der Kirche im historischen Zentrum von Obernai. Die Orgel wurde von der elsässischen Werkstatt Merklin gefertigt und gilt als bemerkenswertes Beispiel der regionalen Instrumentenbaukunst. Besucher finden hier einen repräsentativen Sakralbau aus der Zeit des Zweiten Kaiserreichs, der die katholische Tradition der Region widerspiegelt.
Der Place de la Dîme bildet das historische Zentrum von Eguisheim und zeigt die architektonische Entwicklung der elsässischen Weinbaudörfer. Die mittelalterliche Anlage präsentiert Fachwerkhäuser aus dem 16. Jahrhundert, die den Marktplatz säumen. Ein steinerner Renaissancebrunnen markiert die Platzmitte und diente jahrhundertelang als Wasserversorgung für Bewohner und Besucher. Die Gebäudefassaden bewahren ihre traditionellen Holzbalken und regionaltypischen Details. Der Platz dokumentiert die wirtschaftliche Bedeutung des Weinhandels in der Region und fungierte als Versammlungsort für Händler und Winzer.
Das Musée du Bailliage dokumentiert die Bergbau- und Textilgeschichte von Sainte-Marie-aux-Mines. Die Ausstellung zeigt Erze aus den Silberminen der Region sowie historische Werkzeuge, die bei der Metallgewinnung verwendet wurden. Ergänzt wird die Sammlung durch Textilien und Webgeräte aus der lokalen Tuchindustrie, die nach dem Niedergang des Bergbaus wirtschaftliche Bedeutung erlangte. Das Museum veranschaulicht damit zwei prägende Wirtschaftsepochen des Tals.
Dieser gewölbte Keller aus dem 14. Jahrhundert liegt unter dem städtischen Krankenhaus und bewahrt historische Weine in unterirdischen Gängen. Die Sammlung umfasst ein Fass aus dem Jahr 1472, das zu den ältesten erhaltenen Weinen Europas zählt. Die Anlage entstand ursprünglich zur Lagerung der Weinspenden, die das Hospital finanzieren sollten. Besucher sehen die mittelalterlichen Gewölbe und erfahren über die jahrhundertelange Tradition der Weinlagerung. Die Cave Historique verbindet die medizinische Geschichte Straßburgs mit der elsässischen Weintradition und zeigt die wirtschaftliche Bedeutung des Weinbaus für kirchliche und soziale Einrichtungen.
La Petite Pierre erhebt sich zwischen Kiefernwäldern im Nordelsass und bewahrt eine Burg aus dem 13. Jahrhundert, die heute ein Museum der Naturschutzgebiete beherbergt. Das Dorf dient als Tor zum Regionalen Naturpark der Nordvogesen, wo markierte Wanderwege durch bewaldete Täler und zu Sandsteinformationen führen. Die Festungsanlagen aus rotem Sandstein stammen aus der Zeit Vaubans und überblicken die umliegenden Höhenzüge. Fachwerkhäuser säumen die engen Gassen unterhalb der Burgmauern, während Informationszentren Auskunft über lokale Ökosysteme und Wanderrouten geben.
Das Musée Lalique in Wingen-sur-Moder zeigt über 650 Glasarbeiten und Schmuckstücke, die der französische Künstler René Lalique zwischen den 1890er Jahren und seinem Tod 1945 schuf. Die Sammlung umfasst Art-Nouveau-Schmuck aus der Pariser Zeit, Parfümflakons für führende Kosmetikhäuser sowie Vasen, Tischleuchten und Automobilmaskottchen aus der Art-Déco-Periode. Das 2011 eröffnete Museum befindet sich im industriellen Herz der elsässischen Glasregion, wenige Kilometer von der Lalique-Kristallmanufaktur entfernt, die bis heute Glasobjekte nach historischen Entwürfen herstellt.
Dieser Bergpass auf 1.139 Metern Höhe verbindet das Elsass mit Lothringen und markiert eine wichtige Route durch den Vogesenkamm. Die Straße über den Col de la Schlucht führt durch Wälder und alpine Weiden und ermöglicht den Zugang zu mehreren Wanderwegen, darunter Pfade zum Hohneck und zu anderen Gipfeln der Region. Im Winter wird das Gebiet für den Skisport genutzt, mit präparierten Loipen und Abfahrtspisten in der Nähe. Der Pass liegt an der Grenze zwischen den Départements Haut-Rhin und Vosges und dient als Ausgangspunkt für Touren in die umliegenden Täler.
Die Abtei von Murbach zählt zu den bedeutendsten romanischen Bauwerken im Elsass und bewahrt ihre ursprüngliche Westfassade aus dem 12. Jahrhundert mit zwei etwa 40 Meter hohen Türmen. Die ehemalige Benediktinerabtei steht in einem abgelegenen Tal und dokumentiert die klösterliche Architektur der Romanik. Besucher sehen das erhaltene Querschiff und den Chor, während das Langhaus im 18. Jahrhundert abgerissen wurde. Die Skulpturen an den Portalen und Kapitellen zeigen typische romanische Motive.
Das Château du Haut-Kœnigsbourg erhebt sich auf 757 Metern Höhe über Orschwiller und vermittelt einen Eindruck mittelalterlicher Befestigungsarchitektur. Die im 12. Jahrhundert gegründete Anlage wurde im frühen 20. Jahrhundert nach historischen Plänen wiederaufgebaut und zeigt Wehrgänge, Wohnräume und eine Waffensammlung. Von den Mauern aus erstreckt sich der Blick über das Rheintal und die umliegenden Vogesen. Die Burg gehört zu den bedeutenden historischen Stätten der elsässischen Region und zieht Besucher an, die sich für Militärgeschichte und mittelalterliche Baukunst interessieren.
Der Botanische Garten der Universität Straßburg beherbergt 6000 Pflanzenarten auf 3,5 Hektar und dient seit 1619 Forschung und Lehre. Die Anlage präsentiert regionale Flora neben exotischen Gewächsen und bietet organisierte Sammlungen für botanische Studien. Besucher können thematische Bereiche erkunden, die verschiedene Klimazonen und Pflanzengruppen darstellen. Der Garten ergänzt das wissenschaftliche Erbe der Region durch seine historische Rolle in der akademischen Botanik.
Der Sentier des Roches verbindet auf 4 Kilometern Wandern und leichtes Klettern in den Vogesen. Der Weg führt durch Felsformationen mit eingebauten Metallstufen und Leitern, die den Durchgang durch steile Passagen ermöglichen. Die Strecke verlangt Trittsicherheit und durchschnittliche Fitness. Vom Ausgangspunkt bei Planrupt folgt der Pfad dem Kamm über mehrere Gipfel. Das Gelände bietet Ausblicke auf bewaldete Täler und umliegende Bergrücken. Die Wanderung dauert etwa drei Stunden und eignet sich für Wanderer mit Erfahrung im alpinen Gelände.
Diese Stadt wurde 1699 nach militärischen Plänen errichtet. Die achteckige Festungsanlage mit ihren Bastionen misst etwa 400 Meter im Durchmesser. Als Beispiel des Festungsbaus im 17. Jahrhundert zeigt Neuf-Brisach die systematische Planung dieser Epoche. Die Anlage gehört zum elsässischen Erbe militärischer Architektur und illustriert die strategische Bedeutung der Region.
Der Rosengarten von Saverne breitet sich über mehrere Ebenen aus und zeigt mehr als 550 Rosenarten in unterschiedlichen Farben und Düften. Diese botanische Sammlung fügt sich in das elsässische Kulturerbe ein, das sich durch seine gepflegten Grünanlagen und historischen Gärten auszeichnet. Die Anlage wurde so gestaltet, dass die Besucher die verschiedenen Rosengruppen auf terrassierten Flächen entdecken können. Der Standort in Saverne, einer Stadt am Fuß der Vogesen, macht den Garten zu einem Zwischenstopp zwischen den mittelalterlichen Burgen der Region und den traditionellen Dorfplätzen.
Das Observatoire Astronomique de Strasbourg wurde 1881 errichtet und dient seither der wissenschaftlichen Forschung. Das Institut verfügt über eine Bibliothek mit etwa 100.000 astronomischen Dokumenten, die Fachleuten und Forschern zur Verfügung stehen. Die Einrichtung trägt zur wissenschaftlichen Tradition der Region bei und dokumentiert über ein Jahrhundert astronomischer Beobachtung und Forschung im Elsass.
Dieser Park dokumentiert 250 Jahre Textilproduktion im Elsass durch erhaltene Fabrikgebäude, historische Maschinen und Stoffsammlungen. Die Anlage umfasst vier unterschiedliche Gärten auf einem 42 Hektar großen Gelände am Fuße der Vogesen. Besucher finden einen französischen Garten aus dem 18. Jahrhundert, einen mediterranen Garten, einen Potager und einen zeitgenössischen Garten. Die ehemalige königliche Manufaktur produzierte bedruckte Baumwollstoffe und beschäftigte bis zu 5000 Arbeiter. Das Museum zeigt Druckstöcke, Stoffmuster und Webstühle in den restaurierten Industriegebäuden.
Die Route des Crêtes verbindet den Col du Bonhomme mit dem Grand Ballon über eine Strecke von 77 Kilometern und führt durch die höchsten Gipfel der Vogesen. Diese Bergstraße wurde während des Ersten Weltkriegs als strategische Versorgungsroute angelegt und bietet heute Zugang zu Wander- und Skigebieten entlang des Gebirgskamms. Die Strecke erschließt mehrere Aussichtspunkte mit Blick auf die elsässische Ebene und den Schwarzwald im Osten sowie auf die Täler der Vogesen. Entlang der Route liegen historische Stätten aus dem Ersten Weltkrieg, darunter Denkmäler und Überreste militärischer Anlagen.
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