Historische Schlösser abseits der Touristenrouten

Das Château Boldt erhebt sich auf Heart Island im Sankt-Lorenz-Strom. George Boldt, Besitzer des Waldorf-Astoria Hotels, ließ diesen Bau im Jahr 1900 als Liebesbeweis für seine Frau Louise errichten. Nach ihrem plötzlichen Tod im Jahr 1904 stoppte er alle Bauarbeiten, und das Schloss blieb unvollendet. Die Anlage umfasst 120 Räume mit Marmorböden, Türmen im Rheinschloss-Stil und Nebengebäude. Seit 1977 restauriert die Thousand Islands Bridge Authority schrittweise die Struktur, die heute Besucher empfängt.

Das Château de Saumur ist eine mittelalterliche Festung aus dem 10. Jahrhundert, die sich über der Stadt und dem Loire-Tal erhebt. Die vier runden Türme bilden die charakteristische Silhouette dieser Anlage, die ursprünglich als Verteidigungsposten errichtet wurde. Im Laufe der Jahrhunderte diente das Château verschiedenen Zwecken, von königlicher Residenz bis zu militärischem Gefängnis. Heute beherbergt diese Festung ein Museum, das sich der dekorativen Kunst und der Reitkunst widmet. Die Sammlungen umfassen Keramik, Möbel und zahlreiche Objekte, die mit der Reittradition der Region verbunden sind. Von den Terrassen aus bietet sich ein weiter Blick auf die Loire und die umliegenden Weinberge.

Das Castello di Amorosa ist ein Weingut mit 107 Räumen, das zwischen 1994 und 2007 errichtet wurde. Die Anlage orientiert sich an der Architektur toskanischer Burgen des 13. Jahrhunderts und umfasst authentische Elemente wie einen Innenhof, eine Kapelle, Festsäle und Kerker. Das Anwesen erstreckt sich über mehrere Ebenen und verfügt über dicke Steinmauern, Gewölbedecken und handgefertigte Ziegel. Besucher können an Führungen durch die Räumlichkeiten teilnehmen und Weine aus der Region verkosten.

Das Château de Malahide wurde im 12. Jahrhundert errichtet und diente über acht Jahrhunderte als Wohnsitz der Familie Talbot. Die Festung vereint mittelalterliche Architektur mit späteren Erweiterungen aus der Tudor- und georgianischen Epoche. Der große Rittersaal zeigt originale Holzvertäfelungen und historische Wandgemälde. Das Anwesen erstreckt sich über 100 Hektar mit botanischen Gärten, die mehr als 5.000 Pflanzenarten beherbergen. Die Sammlung umfasst irische Porträts aus dem 18. Jahrhundert und Möbelstücke aus verschiedenen Epochen.

Das Schloss Kronborg erhebt sich an der Nordostspitze der Insel Seeland und bewacht die Meerenge zwischen Dänemark und Schweden. Diese Renaissance-Festung aus dem 16. Jahrhundert diente jahrhundertelang zur Kontrolle des Schiffsverkehrs im Øresund. Shakespeare wählte diese Festung als Schauplatz für sein Drama Hamlet, was dem Schloss weltweite literarische Bedeutung verlieh. Die Kasematten erstrecken sich unter dem gesamten Gebäude und dienten als Verteidigungsanlage und Lagerraum. Die königlichen Gemächer zeigen flämische Wandteppiche und geschnitzte Holzdecken aus der Blütezeit der dänischen Monarchie.

Das Schloss Neuschwanstein wurde im 19. Jahrhundert von König Ludwig II. von Bayern in Auftrag gegeben und liegt auf einem Felsvorsprung über dem Dorf Hohenschwangau. Diese Residenz vereint romanische und gotische Architekturelemente und diente als Inspiration für zahlreiche Märchenschlösser weltweit. Die Innenräume zeigen aufwendige Wandmalereien, die Szenen aus deutschen Sagen darstellen, insbesondere aus den Werken Richard Wagners. Der Thronsaal im byzantinischen Stil und das Sängerzimmer zählen zu den bemerkenswertesten Räumen. Von den Terrassen aus bietet sich ein Ausblick auf den Alpsee und die umliegenden Berge.

Das Schloss Bran erhebt sich auf einem Felsvorsprung an der Grenze zwischen Siebenbürgen und der Walachei. Diese mittelalterliche Festung aus dem 14. Jahrhundert diente als Verteidigungsanlage gegen osmanische Invasionen. Die Architektur verbindet gotische Elemente mit rumänischen Bautraditionen. Der Innenhof, die gewundenen Treppen und die Türme spiegeln die militärische Funktion des Bauwerks wider. Die Verbindung mit der Dracula-Legende entstand durch Bram Stokers Roman, obwohl Vlad III. Drăculea das Schloss wahrscheinlich nie bewohnte. Die Räume zeigen Möbel und Kunstgegenstände aus verschiedenen Epochen der rumänischen Geschichte.

Das Schloss Predjama wurde im 13. Jahrhundert in eine natürliche Höhlenöffnung der Karstregion integriert. Diese Festung verbindet militärische Architektur mit geologischen Formationen und erstreckt sich über mehrere Ebenen in der Felswand. Die strategische Position bot Schutz und Zugang zu einem verzweigten Höhlensystem, das als Fluchtweg diente. Die Anlage dokumentiert mittelalterliche Bautechniken zur Anpassung von Verteidigungsstrukturen an natürliche Gegebenheiten.

Das Schloss Eilean Donan erhebt sich auf einer kleinen Felseninsel am Zusammenfluss von drei Meeresarmen in den schottischen Highlands. Die Festung wurde im 13. Jahrhundert erbaut und diente jahrhundertelang als Verteidigungsanlage gegen Invasionen. Nach ihrer Zerstörung im Jahr 1719 lag die Anlage fast zwei Jahrhunderte in Ruinen, bis Colonel John MacRae-Gilstrap zwischen 1912 und 1932 den vollständigen Wiederaufbau finanzierte. Die Steinmauern und der quadratische Bergfried wurden nach historischen Plänen rekonstruiert. Eine steinerne Brücke verbindet die Insel mit dem Festland. Das Schloss beherbergt heute Ausstellungsräume zur Geschichte des MacRae-Clans und zur militärischen Vergangenheit der Region.

Die Alhambra erhebt sich auf dem Sabika-Hügel über Granada und wurde zwischen dem 13. und 14. Jahrhundert als Residenz der Nasriden-Sultane errichtet. Der Komplex vereint militärische Befestigungsanlagen mit königlichen Palästen, darunter der Löwenhof mit seinem berühmten Brunnen und die Sala de los Abencerrajes mit ihrer geometrischen Kuppel. Die Stuckarbeiten zeigen arabische Kalligrafie und Pflanzenmotive, während die Gärten des Generalife terrassenförmig angelegt sind. Die roten Mauern aus Lehm gaben der Anlage ihren Namen.

Das Schloss Hluboká nad Vltavou erhebt sich seit dem 13. Jahrhundert über der Moldau und präsentiert sich heute als weißes neugotisches Bauwerk. Die umfassende Renovierung im 19. Jahrhundert durch die Familie Schwarzenberg verwandelte die mittelalterliche Festung in ein Residenzschloss nach dem Vorbild von Windsor Castle. Die Innenräume zeigen aufwendige Holzschnitzereien, historische Wandteppiche und eine bedeutende Gemäldesammlung. Der 140 Zimmer umfassende Komplex verfügt über 11 Türme und wird von einem englischen Landschaftsgarten mit altem Baumbestand umgeben.

Das Dunrobin Castle dient seit dem Mittelalter als Hauptsitz der Herzöge von Sutherland. Die Festung aus dem 13. Jahrhundert wurde im 19. Jahrhundert im französischen Renaissancestil umgebaut. Die 189 Räume enthalten Sammlungen von Gemälden, Möbeln und Jagdtrophäen. Die formalen Gärten wurden nach dem Vorbild von Versailles angelegt und bieten Blick auf die Nordsee. Das Anwesen beherbergt ein Museum zur Geschichte der Familie Sutherland und der Highlands.

Der Palast von Pena erhebt sich auf einem Felsvorsprung in der Serra de Sintra und vereint architektonische Elemente der Neugotik, des Neorenaissance und maurische Einflüsse. König Ferdinand II. ließ diesen Sommerpalast im 19. Jahrhundert auf den Ruinen eines Hieronymitenklosters errichten. Die Fassaden zeigen leuchtende Farbtöne in Gelb und Rot, während die Innenräume originalgetreue Möbel und Dekorationen aus der Zeit der portugiesischen Monarchie bewahren. Die terrassenförmig angelegten Gärten umfassen exotische Pflanzenarten aus verschiedenen Kontinenten und bieten Ausblicke auf die umliegenden Wälder und den Atlantik.

Das Schloss Matsumoto gehört zu den zwölf noch erhaltenen Originalburgen Japans aus der Zeit vor 1868. Die Festung wurde Ende des 16. Jahrhunderts erbaut und zeichnet sich durch ihre schwarze Holzfassade aus, die ihr den Beinamen 'Krähenschloss' einbrachte. Der fünfstöckige Hauptturm verbindet defensive Militärarchitektur mit einem angrenzenden Mondbeobachtungsturm aus der friedlicheren Edo-Zeit. Das Bauwerk steht auf Steinfundamenten inmitten eines Wassergrabens und präsentiert typische Verteidigungselemente wie Schießscharten und versteckte Treppen.

Das Château de Chillon ist eine mittelalterliche Festung, die auf einem Felsvorsprung am Ufer des Genfersees erbaut wurde. Diese Wasserburg aus dem 12. Jahrhundert besteht aus mehreren Gebäuden, darunter Wohntürme, Verteidigungsanlagen und unterirdische Gewölbe. Die Anlage diente jahrhundertelang als Residenz der Grafen von Savoyen und später als Gefängnis. Besucher können die restaurierten Säle, die Kapelle mit gotischen Wandmalereien, die Waffenkammern und die Kellerräume besichtigen. Von den Türmen bietet sich ein Blick auf den See und die umliegenden Berge der Waadtländer Alpen.

Das Schloss Bodiam wurde 1385 von Sir Edward Dalyngrigge während des Hundertjährigen Krieges erbaut und liegt im Flusstal des Rother. Diese mittelalterliche Festung präsentiert einen quadratischen Grundriss mit vier runden Ecktürmen und ist vollständig von einem breiten Wassergraben umgeben. Die Anlage diente sowohl militärischen als auch repräsentativen Zwecken und zeigt typische Verteidigungsmerkmale wie Zinnen, Schießscharten und einen befestigten Torturm. Der Innenhof wurde im Laufe der Jahrhunderte teilweise zerstört, doch die äußeren Mauern und Türme blieben weitgehend erhalten. Das Schloss wechselte mehrfach den Besitzer und wurde im 20. Jahrhundert restauriert.

Das Schloss Leeds wurde im 12. Jahrhundert errichtet und erstreckt sich über zwei Inseln in einem See, der durch den Fluss Len gespeist wird. Die mittelalterliche Festung nutzt das umgebende Wasser als natürlichen Verteidigungsgraben. Die normannische Architektur zeigt massive Steinmauern und mehrere Türme. Im Laufe der Jahrhunderte diente das Anwesen verschiedenen englischen Königen als Residenz. Die Innenräume enthalten Möbel und Kunstwerke aus unterschiedlichen Epochen. Der Garten umfasst Rasenflächen, einen Irrgarten und Waldwege entlang des Seeufers.

Das Château de Blarney ist eine mittelalterliche Festung aus dem 15. Jahrhundert in der Grafschaft Cork. Diese Burg beherbergt den Blarney-Stein, einen Kalkstein, der in die Burgmauern eingelassen ist. Der Legende nach verleiht dieser Stein dem Küssenden die Gabe der Redegewandtheit. Die Anlage umfasst einen Wehrturm mit mehreren Stockwerken, Verteidigungsmauern und Gärten, die sich über das Gelände erstrecken. Besucher können die Räume der Burg erkunden und vom Turm aus die umliegende Landschaft betrachten.

Das Château Hearthstone wurde im 14. Jahrhundert errichtet und präsentiert sich als mittelalterliche Festung mit vier runden Türmen. Die Steinmauern erreichen eine Dicke von drei Metern und schützen einen quadratischen Innenhof, in dessen Zentrum sich ein historischer Brunnen befindet. Die Architektur zeigt typische Merkmale der mittelalterlichen Wehrbaukunst in der Region Kastilien und León.